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Archiv 2007-2012 / Neue Adresse: weekenderonline.tumblr.com

Trash des Tages: Johnny Rotten in Gerichtssendung

Jeder weiss, dass Shaun Ryder sich einer dem Zeitgeist entsprechenden Trashsendung, nämlich dem britischen Dschungelcamp, immerhin nicht ganz so lächerlich gemacht hat, wie der Rest der Armen Irren, die freiwillig bei sowas mitmachen. Er hat nämlich Humor. Was ich bis heute nicht wusste ist, dass Johnny Rotten, der dort 2004 auch mitmachte (Wären beide gleichzeitig dringewesen, hätte ich das auch geguckt.), bereits im Jahr 1997 in einer amerikanischen Gerichtssendung, also ebenfalls in einem , dem damaligen Zeitgeist entsprechenden Müllformat, zu Gast war. Es handelt sich um die Sendung „Judge Judy“. Im Gegensatz zum Auftritt von Shaun Ryder, ist dieser ziemlich unterhaltsam:

RIP David Warren „Dave“ Brubeck

Video und Song des Tages: The Jooles – The Flavour

Kaufen!

Alles Gute nachträglich, Woody Allen!

Gestern vor 30 Jahren erschien Michael Jacksons „Thriller“-Album

Gestern von 30 Jahren war ich sieben Jahre alt und damals fuhren wir in den Sommerferien immer mit der ganzen Familie in unser Haus nach Frankreich. Da in dem kleinen Dorf, in dem es sich befindet, für Kinder  schnell Langeweile aufkommt, fing ich in jedem Urlaub irgendwann an, meinen Eltern wahnsinnig auf die Nerven zu gehen, mit eben dieser Langeweile. Darüber sprachen sie mit unseren Nachbarn, die sogar vier Kinder hatten und diese wussten Rat. Sie hatten mitbekommen, dass ich mich für Musik interessiere und erzählten, dass ihr ältester Sohn diese Leidenschaft teile und sich ständig neue Schallplatten kaufe. Da er aufgrund seines Alters im Sommer seine Zeit lieber mit seinen Freunden in der nächsten grossen Stadt verbrachte, durfte ich in seinem Zimmer die Platten durchstöbern und anhören. Fort war sie, die Langeweile und meine Eltern, hatten Mühe, mich zur Teilnahme an den Mahlzeiten und den gemeinsamen Ausflügen zu motivieren. Da Eltern per Definition das letzte Wort haben und ich unausstehlich werde, wenn ich hungrig bin, fügte ich mich in mein Schicksal.  Zurück zu den Platten: Natürlich befand sich unter ihnen auch das grade neu erschienene Album „Thriller“ von Michael Jackson, welches mich derartig begeisterte, dass ich es auf Kassette aufnahm und den Rest des Urlaubs auf Schleife hörte. Sogar meinen Eltern gefiel es, obwohl sie irgendwann den Eindruck machten, als seien sie taub geworden. Das lag wohl daran, dass sie Ohropax trugen. Kaum aus dem Urlaub zurück, kaufte ich von meinem Taschengeld die Platte, die mir bis heute sehr gut gefällt. Ich habe Michael Jackson dann noch für das „Bad“-Album eine Chance gegeben, welches mir aber schon wesentlich weniger gefiel. Inzwischen hatte ich nämlich begonnen, Skateboard zu fahren und hörte dementsprechend lieber Punk und Hardcore. In Skateboarderkreisen war Michael Jackson hochgradig verpönt und so kam es dazu, dass ich in einem Anfall von jugendlichem Furor erst die Maxi zerkratzte und dann mit dem Skateboard mehrmals darüberfuhr.

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Video, Song und Band des Tages: Die Heiterkeit

Ja, ich weiss: ich bin spät dran. Über Die Heiterkeit wurde bereits seit 2010 in allen möglichen Medien berichtet, diskutiert, gelästert. Die Band wurde bereits gelobt, geliebt, gehasst, kritisiert, abgefeiert, plattgeschrieben. In mein Bewusstsein trat sie erst heute und ich möchte meine Beurteilung in die Kategorie „Lobgesang“ eingeordnet wissen. Meiner Meinung nach ist es nämlich so gut wie unmöglich, gute deutschsprachige Musik zu machen und es gibt nur sehr wenige Bands oder Einzelkünstler, die das hinbekommen, ohne dass ich schreiend davonrenne. Von diesen ziehe ich dann noch die ab, die mir persönlich nicht gefallen und da bleibt dann kaum etwas übrig. Seit heute ist eine Band mehr auf meiner diesbezüglichen Favoritenliste, bei der mir genau das gefällt, was, nach eingehender Recherche, bisher wohl der grösste Kritikpunkt war:“Die können ja gar nicht spielen.“. Ein typischer Einwand der Muckerpolizei, die immer noch meint, das professionelle Beherrschen des Instruments sei essentiell notwendig, um gute Musik zu machen. Das ist natürlich ein grosser Irrtum, denn viel wichtiger sind Seele, Herz und Haltung. Das alles ist vorhanden. Die Haltung, die ich bei der Band vermute, lässt mich glauben, dass es ihr sowieso recht egal ist, was solche Leute über sie schreiben. Die haben es nämlich sowieso nicht begriffen, halten Heinz-Rudolf Kunze für brilliant und sind auch nicht die Zielgruppe. Die Heiterkeit löst etwas in mir aus und genau das passiert, wenn ich eine Band wirklich mag. Der Still ist irrelevant, wenn ich eine Gänsehaut bekomme und das passiert heutzutage nicht mehr bei besonders vielen neuen Bands, heute allerdings passierte es bereits unzählige Male. Zusätzlich ist aber auch der Stil genau das, was ich mag. Das Album „Herz aus Gold“ ist bereits am 24.August erschienen und ich erteile hiermit einen ausdrücklichen Kaufbefehl!

Video des Tages: Veronica Falls – Teenage

Ich hatte „Teenage“ von Veronica Falls bereits kürzlich als Song des Tages ausgewählt und versprochen aufzuhören.  Leider ist das Versprechen eines Süchtigen keinen Cent wert. Vor Allem nicht, wenn der Stoff ständig verfügbar ist und die Qualität steigt. Nun ist nämlich auch noch ein Video zu dem Song gedreht worden, den ich für den Besten halte, der von der Band je geschrieben wurde. Es erinnert mich von der Ästhetik irgendwie an alte Velvet Underground-Filme.  Wenigstens ist die Versorgung bis zum Erscheinen des Albums gesichert. Morgen höre ich auf.

Gedanken und Song des Tages

Heute kam das alljährliche Schmidt-Lebkuchenpaket meiner Grossmutter an.  Aus diesem Grund beginnt für mich heute offiziell die Weihnachtszeit und ich habe auch das Headerbild dementsprechend angepasst. Es entstand kürzlich beim „Festival of Lights“ in Berlin. Leicht ist es allerdings nicht: Kein Schnee, nur Regen und Laub. Nicht einmal so richtig kalt ist es. Das hielt mich natürlich nicht davon ab, mir einen neuen Schal zuzulegen. Dafür ist es nämlich bereits kalt genug. Wie auch immer: Mit dem „Räucherhaus“, einer Mischung aus Lebkuchenkiste und Räuchermännchen werde ich die vorweihnachtliche Stimmung zuhause locker herstellen. Einen Adventskranz und sonstige Weihnachtsdeko gibt es natürlich auch. Am Wochenende wird dekoriert. Ich mochte diese Zeit um das Weihnachtsfest herum schon als Kind sehr gerne. Dieses fast schon esoterisch-besinnliche, ganz unabhängig von konfessioneller Bindung. Die Menschen sind irgendwie milder (bis auf den älteren Herren, der mich heute lautstark anpöbelte und sofort die Polizei anrief, weil ich mit dem Rad im Schrittempo fünf Meter durch die Fussgängerzone fuhr). Besonders habe ich schon damals das Weihnachtsoratorium geliebt, welches bei uns zuhause immer lief und welches meine Mutter auch selbst spielte. Als Song des Tages habe ich allerdings einen Anderen auserkoren: Die „O Tannenbaum“-Version des Vince Guaraldi Trios, zu finden auf dem Album „A Charlie Brown Christmas“ von 1965, dem Soundtrack zum gleichnamigen CBS Weihnachtsspecial.